Corona-Unterstützung für Costa Rica bereitgestellt

(Bild Januar 2020)

Lisbeth Mora, unsere BioTropic Projektmanagerin in Costa Rica, ist mit ihren vielfältigen Aufgabenbereichen sehr gut ausgelastet. Ingwer, Kurkuma und Süßkartoffeln in Bio-Qualität importieren wir aus dem mittelamerikanischen Land. Normalerweise koordiniert Mora den Anbau, die Ernten und Schulungen der Kleinbauern vor Ort. Aber was ist schon normal in dieser Zeit? Der global wirkende Coronavirus ist längst auch im mittelamerikanischen Land angekommen und stellt die ohnehin ärmliche Region im Norden vor neue Herausforderungen.

“Neben der eigentlichen Arbeit, stelle ich sicher, dass wir auch mit den durch Corona hervorgerufenen Herausforderungen unsere Arbeiter und auch die Gemeinde insgesamt unterstützen“, sagt Mora.

Die Felder und die Packstation von BioTropic Costa Rica liegen an der Grenze zu Nicaragua. Ebenso die Felder unserer Kleinbauern, mit denen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten und deren Bio-Erzeugnisse wir handeln. Die Grenzregion hat sich zu einem Virus-Hotspot entwickelt, denn im Nachbarland wird die Gefährlichkeit des Virus leider kleingeredet. Gerade Menschen aus Nicaragua stellen aber den Großteil der Arbeiter im costa-ricanischen Agrar- und Dienstleistungsbereich dar. So auch die Menschen, die in unserer Packstation arbeiten oder auf den Feldern. Der größte Teil der Bürger*innen in der Gegend stammt aus Nicaragua – sie reisen regelmäßig dorthin, um Familie und Freunde zu besuchen. Zusätzlich leben sie sehr beengt in den Dörfern nahe der Felder. Viele aus der Gegend haben sich nun mit dem Coronavirus angesteckt.

Das Versorgungs- und Gesundheitssystem Costa Ricas ist eines der stärksten in Lateinamerika. Trotzdem ist es vor allem im ländlichen Gebiet nicht ausreichend ausgebaut, Hospitäler kommen an ihre Belastungsgrenze. Quarantäne und Ausgangssperren, die seit März in Kraft getreten sind, treffen zusätzlich die lokale Volkswirtschaft, die vor allem vom Tourismus lebt. Es herrscht Massenarbeitslosigkeit. Die Agrarwirtschaft ist einer der wenigen Bereiche, in der weiterhin gearbeitet werden darf. Die Folgen für die Region sind existenzbedrohend.

BioTropic und DEG unterstützen

Wir möchten unsere Belegschaft und Kleinbauern auch in schwierigen Zeiten bestmöglich unterstützen. Daher haben wir eine finanzielle Förderung bei der DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) beantragt, um schneller und vor allem weitreichender vor Ort agieren zu können. Diesen Betrag aus dem sogenannten ‚Corona Response Fund‘ setzen wir aktuell in diversen Maßnahmen zur Infektionsvermeidung ein:

• Hygienemaßnahmen bis in die Häuser unserer Mitarbeiter und ihren Familienangehörigen
• Monatliche Tests auf Covid-19 bei allen Mitarbeitern, Kleinbauern und deren Arbeitern
• Schulungen zur Hygiene und Aufklärung zum Corona-Virus
• Wöchentliche Versorgung mit Hygiene-Artikeln wie Seife, Flüssigalkohol, Latex-Handschuhe und Gesichtsmasken
• Baumaßnahmen und Umgestaltung der Packstation, um Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können

Obige Aktivitäten werden von der Anti-Corona Beauftragten Elisabeth Masis Hernandez umgesetzt, die ebenfalls darauf achtet, dass sich alle Beteiligten strikt an die Regeln halten. Sollte einer krank werden, wird er nach Hause geschickt – und behält sein Gehalt. So bekommen die Mitarbeiter eine zusätzliche Sicherheit im Alltag.

Zusätzlich zu den Anti-Corona Maßnahmen, werden die Angestellten, Arbeiter und Kleinbauern von Biotropic Costa Rica mit Geldgeschenken und Nahrungmittelpaketen versorgt, damit sie in dieser schwierigen Zeit über die Runden kommen. Bedingt durch die Ausgangssperren, sind sie oftmals die einzigen Familienmiglieder, die überhaupt noch Arbeit haben. Lisbeth Mora weiß: „Ohne die zusätzliche Förderung der DEG, wären wir nicht in der Lage, unseren Leuten hier in dieser Form zu helfen.“

Die laufende Ernte von Ingwer und Kurkuma ist abgeschlossen – es geht nun direkt weiter mit den Vorbereitungen für die nächste Saison. Das bedeutet, dass Mora nun regelmäßig auf den Feldern ist, um mit den örtlichen Produzenten die nächste Saison zu besprechen. Auch trifft sie sich mit den Gemeindebehörden, um herauszufinden, wo man am besten mit Hilfen ansetzen kann.

Das seit Oktober 2018 laufende develoPPP.de-Projekt in Costa Rica läuft trotz Corona-Pandemie weiter. Bisher wurden etliche Kleinbauern geschult und zertifiziert sowie die Infrastruktur in der Packstation verbessert. Über dieses Projekt werden wir beim nächsten Mal ausführlicher berichten.

Text: Visnja Malesic
Bilder: BioTropic GmbH
Stand: Juli 2020

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