Elfenbeinküste: BioTropic setzt Weichen für optimalen Bio-Anbau

Kurz nach der ersten Trockenzeit dieses Jahr fuhren Messan N’ditsi und Heinz-Peter Christiansen zu den Ananasfeldern der Erzeugergemeinschaft Ivoire Organics. Der BioTropic-Agraringenieur N‘ditsi und Öko-Pionier Christiansen schauten sich dort die Felder und den Boden an, um gemeinsam weitere Ideen für nachhaltige Bodenqualität zu entwickeln. Christiansen ist Spezialist für Bodenfruchtbarkeit und Bio-Saatgutzüchter aus Norddeutschland. Ihn hatten wir gebeten seine Expertise beizusteuern.



Es geht auch um Arbeitsplatzsicherheit und eine gute Ernte. Wie kann der tropische Boden in der Elfenbeinküste den Menschen vor Ort eine langfristige Perspektive bieten? Also eine Bodenverbesserung trotz regelmäßiger Ernte? BioTropic hat mit Ivoire Organics zusammen machbare Lösungsszenarien konzipiert und diese in den letzten Jahren nach und nach umgesetzt: eine Versuchskompostmiete wurde angelegt, eine Gründüngung und der Anbau von Zwischenfrüchten wurden vorgenommen.

Aktuelles Ziel ist es nun, die Abläufe bei Ivoire Organics zu optimieren und die Erträge nachhaltig zu steigern. Auf dem Acker nimmt N’ditsi regelmäßig Bodenproben, um sie auf pH-Wert und seine Nährstoffzusammensetzung zu prüfen. Seinen voll ausgestatteten Untersuchungskoffer hat er zu diesem Zweck immer dabei. Nach der Analyse weiß er, ob dem Boden etwas fehlt und wenn ja, was und wieviel. Erst mit diesen Ergebnissen können N‘ditsi und Christiansen eine nachhaltige Düngeplanung entwickeln, also die Menge berechnen, die man auf das Feld ausbringen möchte. Denn ein „Viel hilft viel“ greift hier nicht: Ein Zuviel an Düngemittel würde nicht mehr von der Pflanze aufgenommen und würde zusätzlich unnötig Boden und Grundwasser belasten. Enthält der Boden bereits eine gute Grundzusammensetzung an Nährstoffen, wird auch entsprechend weniger gedüngt. 

Wasserpotenzial nachhaltig ausschöpfen

Neben dem Boden, steht auch eine optimale Wasserversorgung auf dem Programm. Der große urbane Ballungsraum um Abidjan im Süden des Landes bietet glücklicherweise insgesamt genügend Wasser in guter Qualität. Trotzdem gibt es jahreszeitenbedingt immer wieder Perioden mit wenig Niederschlag. In der Trockenzeit fällt oft zu wenig Regen, um den Wasserbedarf für Mensch und Ananas zu decken.

Abhilfe schafft hier eine neue solarbetriebene Pumpe auf einem Feld von Ivoire Organics. Die Pumpe kommt zum Einsatz, wenn die Niederschläge unregelmäßig werden. Noch ist die Anlage nicht fertiggestellt. Sobald die Pumpe läuft, profitiert auch ein nahes Dorf vom zusätzlichen Wasser. Das Wasser aus der Pumpe ist für jeden frei verfügbar.

Spätestens in der Regenzeit wird das Grundwasserreservoir wieder aufgefüllt. Dann steigt das Wasser schon mal atemberaubend schnell bis zum Knie an, versickert aber auch wieder innerhalb weniger Stunden im durchlässigen sandigen Lehmboden.

Text: Visnja Malesic
Bilder: BioTropic GmbH
Stand: April 2017

Tags: Elfenbeinküste, Messan N’ditsi, Ivoire Organics

Drucken E-Mail

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.