Neuer Wert für alte Kleidung bei Ivoire Organics

Mindestens ein Mal im Jahr verlassen Seecontainer unseren Hauptstandort in Duisburg mit dem Ziel „Ivoire Organics“ in der Elfenbeinküste. In den Containern befinden sich verschiedene Dinge, vor allem landwirtschaftliche Geräte und andere Materialien für die Erzeugergemeinschaft, welche vor Ort gar nicht, oder nur mit hohem Aufwand zu organisieren sind. Zwischen den Ritzen des strategisch gefüllten Containerinhaltes bleibt aber auch immer Platz für Kleidung.



Die letzte Kleiderladung für Ivoire Organics hat unsere Mitarbeiterin Marnie Kathem organisiert, nachdem sie von ihrer Reise in die Elfenbeinküste zurückgekehrt ist. Sie bat Freunde und Bekannte um frisch gewaschene, nicht mehr gebrauchte Kleidung – natürlich gut erhalten. Die Anfrage machte die Runde und so kamen am Ende eine Vielzahl an Kleidersäcken zusammen. „Eigentlich soll da gar keine große Sache daraus gemacht werden,“ sagt Marnie. „Für uns in Deutschland ist es kaum Aufwand Wäsche auszusortieren. Ich sehe aber, dass die Kleidung bei unseren Mitarbeitern in der Elfenbeinküste gut ankommt. Sie sind ein Bonus, zusätzlich zum Lohn.“

Warum Kleidung für die Elfenbeinküste, fragt man sich vielleicht. Eine Erklärung mag ein Vergleich der Wirtschaftskraft zweier Länder sein: Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2015 bei 37.100 Euro pro Kopf lag, war er im selben Zeitraum in der Elfenbeinküste ungleich niedriger – bei 1.247 Euro pro Kopf. Eine Textilindustrie gibt es in der Elfenbeinküste nicht mehr und muss erst wieder aufgebaut werden. Der Großteil an neuer Kleidung wird aus Asien importiert und ist nicht für jeden erschwinglich. Lokal produzierte Kleidung ist gegenwärtig eher Kunsthandwerk als Gebrauchsware für die Massen. „Auf meiner Reise in den Norden habe ich jedoch Webstühle gesehen, wo Frauen direkt neben der Straße Stoffe mit traditionellen Mustern weben, die von betuchteren Leuten gekauft werden. Ansonsten kauft sich der Durchschnitts-Ivorer seine Kleidung auf dem Markt. Auf der einen Seite stehen die Lebensmittel zum Verkauf, auf der anderen Kilos an Altkleidung. Es ist ein richtiger Wirtschaftszweig.“ erzählt Marnie Kathem. Viele Menschen leben vom Handel mit diesen Altkleidern oder dem Umarbeiten der Stücke.

Mit unserer Arbeit vor Ort, nachhaltiger Bio-Anbau im Norden und Süden, können wir der Bevölkerung sichere und versicherte Arbeitsplätze mit einem regelmäßigen Lohn bieten. Keine Selbstverständlichkeit im Land, in dem es 2011 zu letzten großen Unruhen kam und die damals eigentlich steigende Wirtschaft wieder Einbußen hinnehmen musste. Inzwischen ist die Lage wieder stabilisiert und die Wirtschaftskraft steigt jährlich. Mit unserem gegenwärtig laufenden developp.de-Programm mit unserem Partner Ivoire Organics wird die Modernisierung der örtlichen Infrastruktur zusätzlich angekurbelt.


Text: Visnja Malesic
Bilder: BioTropic GmbH
Stand: Mai 2016

Tags: Elfenbeinküste, Ivoire Organics

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