Wassermangel in der Dominikanischen Republik stellt Landwirtschaft auf Probe

„Die dringend erwartete Regenzeit kommt dieses Jahr einfach nicht in Schwung“, beklagt Volker Schmidt, Agrar-Ingenieur der BioTropic in der Dominikanische Republik. Seit Wochen herrschen Durchschnittstemperaturen um die 34°C im Norden des Landes. Diese Temperaturen sind nicht ungewöhnlich für die Karibik – fällt jedoch kein ausgleichender Regen wird es kritisch. Die Auswirkungen sind vor allem in der hiesigen Landwirtschaft zu sehen: Vertrocknete Pflanzen und Ernteausfälle bestimmen das Bild.



Die Abhängigkeit der Dominikanischen Republik von der eigenen Landwirtschaft ist groß; Grundnahrungsmittel wie Maniok, Kochbananen, Kartoffeln oder Reis werden im eigenen Land angebaut. Der Rückgang der diesjährigen Erträge verteuert jedoch die Preise für Nahrungsmittel. Das trifft vor allem die arme Bevölkerung, immerhin rund 40 Prozent des Landes.

Von der Trockenheit betroffen ist auch die dominikanische BioTropic: Nur 20 Prozent der ursprünglich vorgesehenen Limettenerträge wurden dieses Jahr eingefahren.

Auch die BioTropic-Bananen haben einen schweren Stand: Die an den Bananenplantagen angrenzenden Kanäle werden durch Flüsse aus den Bergen gespeist, doch auch dort fällt aktuell zu wenig Regen. Die mangelnde Bewässerung setzt die Pflanzen unter Stress: Gelbe Kronen sowie eine inhomogene Reifung der Früchte sind einige der Symptome.

Die dominikanische Regierung hat reagiert: Im ganzen Land dürfen vorerst keine neue Pflanzungen angelegt werden, der Wasserverbrauch soll möglichst sparsam erfolgen.

Die Dominikanische Republik ist weltweit eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder. Die negativen Folgen bekommt die Bevölkerung bereits seit Jahren zu spüren: Stürme und Überschwemmungen stellen das Land immer wieder auf die Probe.

Viele Bewohner sind sich der Ursachen und Folgen des Klimawandels gar nicht bewusst. Bildungsprojekte stellen einen wichtigen Schritt zum Verständnis dar, denn langfristig kann kein Wandel stattfinden, wenn das Wissen in der Bevölkerung fehlt. Hier setzt das Ökozentrum Cibao an, welches auf dem dominikanischen BioTropic-Gelände angelegt wurde. Das Ökozentrum bringt Schülern und Studenten seit der Erföffnung in diesem Jahr den ökologischen Landbau, erneuerbare Energien und nachhaltigen Umweltschutz nahe. Zum Beispiel durch eine Pflanzenkläranlage, die das Abwasser eines benachbarten Gefängnisses ökologisch klärt und wiederverwendbar macht. Das ist eine erfolgreiche Rückführung und Würdigung der sich verknappenden Ressource „Wasser“, mit der auf der karibischen Insel, aber auch weltweit, noch viel zu nachlässig umgegangen wird.

Text: Visnja Malesic
Bilder: BioTropic GmbH

Tags: Dominikanische Republik, Volker Schmidt , Bananen, Ökozentrum Cibao, Limetten

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