Saisonstart für Fairtrade-Mangos aus Senegal
Sieben Tage war das Schiff von Senegal bis zum belgischen Hafen Antwerpen unterwegs -- geladen hatte es unter anderem einen Container Mangos der Sorte Kent. Jetzt liegen die Früchte bei BioTropic auf Lager und können verkauft werden. Weitere Container werden im Laufe der Saison folgen.
Die Mangos kommen von Bauern und -bäuerinnen aus der Niayes-Region in Senegal -- eine relativ feuchte Gegend im Westen des Landes. Die Mangobaumflächen dort sind recht überschaubar: zwischen 2 ha und 5 ha betragen sie im Durchschnitt (1 ha = ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 100 m). Das Kleinunternehmen Buur Sine mit dem Gründer und Vorsitzenden Amacodou Diouf hat es sich zur Aufgabe gemacht die Kleinproduzenten der Gegend bei der Produktion und Vermarktung der Früchte zu unterstützen -- eine Kooperative wurde gegründet. Buur Sine kauft die Mangos von den Kooperativen-Mitgliedern zu Bedingungen des fairen Handels ein, verpackt und verkauft sie schließlich an den Importeur BioTropic weiter. Buur Sine übernimmt ebenfalls die Ernte und Qualitätssicherung der Früchte, darüber hinaus bietet sie technische Unterstützung an.
75 Kleinbauern sind derzeit in der Kooperative organisiert. Die Frauen und Männer bewirtschaften in Eigenverantwortung und nach ökologischen Richtlinien ihre Farmen. Der Zusammenschluss zu einer Kooperative ist für die Kleinbauern ein großer Vorteil: sie erhalten Unterstützung bei der Bio-Umstellung, können als Gruppe Zwischenhändler umgehen und sich so einen guten Marktzugang schaffen. Seit 2010 ist die Kooperative Buur Sine sogar Fairtrade-zertifiziert - den Mitgliedern hat sich dadurch ein neuer Absatzmarkt geöffnet. Auch profitieren die Menschen durch einen Fairtradepreis, der ihnen unabhängig vom Weltmarkt einen Mindestpreis garantiert.
In Senegal beginnt die Mango-Ernte im Mai. Ein Mangobaum wird dabei nicht sofort leer gepflückt, sondern kann mehrmals über eine Saison von mehr als drei Monaten hinweg geerntet werden. Hilfsarbeiter von Buur Sine und befreundete Kooperativen-Mitglieder helfen bei der Ernte mit. Alle Früchte werden zur eigenen Packstation einige Kilometer weiter gebracht. Die dort beschäftigten Frauen waschen, sortieren und verpacken die Mangos in echter Handarbeit.
Die 75 Kleinbauern- und -bäuerinnen der Kooperative Buur Sine haben ihre Bäume unabhängig voneinander gepflanzt und bewirtschaftet. Die Früchte an den Bäumen wachsen natürlich, auf das dortige Klima und den Boden angepasst. Mangos sind die Haupteinnahmequelle der Kleinbauern von Buur Sine. Um so bewusster sind der Kooperative die Ansprüche des Handels, die sie erfüllen muss, wenn sie als Mango-Produzent Erfolg haben möchte. Oft ist dies der Beginn eines Widerspruchs zwischen den Anforderungen des Marktes und der Natur selbst. Denn auf dem internationalen Fruchtmarkt sind einheitliche Größen gewünscht - möglichst nicht zu klein, aber auch nicht übergroß sollen die Früchte sein. Nur: Kein Baum auf der ganzen Welt wird immer die gleichen Mengen und Größen liefern können. Verlangt ein Händler vom Kleinbauern nur eine bestimmte Fruchtgröße, hat der Kleinproduzent möglicherweise das Problem auf einen Teil seiner Früchte sitzenzubleiben. Ein großer Produzent kann dieses natürliche 'Manko' mit einer großen Anbaufläche und einem großen Ertrag auffangen.
Da es neben einer guten Ernte auch um die Unterstützung der Kleinproduzenten geht, nimmt BioTropic alle geernteten Früchte ab. Regelmäßige Besuche unseres Agrar-Ingenieurs Kuemkwong Siemefo und die der Angestellten von Buur Sine bei den Kleinbauern, stellen eine hochwertige Auswahl an Mangos sicher.
Mangos der Sorte 'Kent' sind rundlich und dick. Ihre Schale ist grün-rot bis gelb-orange. Der Geschmack ist süß und sehr aromatisch, das Fruchtfleisch saftig und faserarm. Alle Mangosorten sind am Anfang grün, erst später ändert sich die Farbe der Haut. Die Reife wird jedoch nicht zwingend durch die Fruchtfarbe angezeigt, da es auch grüne Sorten gibt. Mangofrüchte gehören inzwischen zu den meistproduzierten Früchten weltweit.
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