Kontrolle der Kooperative BioIvoire

Letzte Woche stand der lang erwartete Besuch vor den Toren der Kooperative "BioIvoire" in der Elfenbeinküste: die Kontrolleure der BCS. Sie führen Inspektionen und Zertifizierungen von Anbau, Verarbeitern und Handel durch. Dabei zertifiziert die BCS auch im Auftrag namhafter Bio-Anbauverbände und Organisationen. Im Fall von "BioIvoire" zusätzlich nach Fairtrade und GLOBALGAP.

Für die "BioIvoire" ist das ein besonderer Moment – zum ersten Mal könnten sie Ihre Ware unter dem Bio-Siegel vermarkten. Das bedeutet für die Kleinbauern ein gesichertes Einkommen und für die dortige Umwelt eine nachhaltige Anbauweise.

Vier Tage der Inspektion sollen entscheiden, ob sich die ganze Arbeit und Vorbereitung der Kooperative gelohnt hat. Sorgen müssen sie sich eigentlich nicht: Unser Mitarbeiter und Agrar-Ingenieur Kuemkwong Siemefo ist seit Beginn dabei. Er weiß worauf es beim Bio-Anbau ankommt, welche Maßnahmen man treffen muss, damit die Früchte erfolgreich gedeihen. Mit den Früchten hört es nicht auf, sondern da fängt es an: Er besorgt das richtige Saatgut, Landwirtschaftsgeräte, natürliche Dünge- und Pflanzenstärkungsmittel, der Anbau muss geplant werden, die Ernte und die Fruchtbehandlung auch, er organisiert Verpackungen, Kurse für Mitarbeiter und die Schiffstransporte. Hinzu kommen Kontakte mit Handelskammern und offiziellen Stellen; dabei braucht man in der Elfenbeinküste zuweilen etwas Geduld – die Mühlen der Bürokratie mahlen oftmals langsam und schwerfällig. Zur Seite stehen ihm der Projektleiter vor Ort Luc Kouamé sowie natürlich die Mitarbeiter der Kooperative selbst.

Die zwei Männer der Kontrollstelle prüfen in den vier Tagen alles genau. Beispiel Tag 1: Das große Ananasfeld wird am Vormittag besichtigt, nachmittags ist es die Packstation. Am nächsten Tag begutachtet man das kleine Ananasfeld, später fahren die Kontrolleure zum 200 km entfernten Limettenfeld. Ausgelassen wird nichts: Verpackungen werden geprüft, Rechnungen und Produktblätter, die Mitarbeiter werden nach Arbeitszeit, Lohn und sonstigen Arbeitsbedingungen befragt. Am Mittag gibt es endlich eine kurze Pause – auch Kontrolleure werden hungrig und wünschen sich ein wenig Ruhe.

Einer der Kontrolleure macht später auf einen Acker aufmerksam, welcher ein wenig uneben liegt. Durch die Schräge könnte mit der Zeit durch Regen die Bodenerosion begünstigt werden. Unserem Mitarbeiter Kuemkwong Siemefo hat dem allerdings vorgesorgt und kleine Gräben und Baumstämme anlegen lassen. Die Gräben leiten das Wasser um, die Stämme halten eventuelle Bodenbewegungen auf. Die vier Tage verlaufen gut.

Nach der Prüfung schicken die Kontrolleure ihre Unterlagen in die BCS-Geschäftsstelle nach Nürnberg. Dort wird der Bericht ausgewertet und entschieden, ob die Kooperative ihre Produkte mit Bio- und Fairtrade-Siegel vermarkten darf. Spätestens Mitte März werden die Zertifikate erwartet. Wir sind gespannt.

Tags: GLOBAL G.A.P, Elfenbeinküste, Kuemkwong Siemefo, Ananas, FairTrade, BioIvoire, BCS

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