Bio-Anbau in Israel: Wir waren dort

Letzten Dezember waren zwei unserer BioTropic-Kollegen in Israel bei Erzeugern des Bio-Lieferanten ‚Agro Fresh’ zu Besuch: Christian Simons, einer der Einkäufer des Duisburger Büros und Mauro Finotti, unser Spezialist im Agrarwesen aus dem italienischen Büro.
Eine langjährige gepflegte Partnerschaft und strenge Qualitätskontrollen schließen sich nicht aus, im Gegenteil: Kontakte werden intensiviert, neue Ideen entstehen und die regelmäßigen Gespräche sorgen für durchschaubare Lieferketten.



Die Erzeuger sind kleine bis mittelständische Familienbetriebe zwischen 2 und 5 Hektar groß. Bei ihnen gedeihen Paprika, verschiedene Tomatensorten, Gurken, Mangos und Datteln. Die Betriebe liegen an der Mittelmeerküste bei Aschkelon und weiter westlich in der Steinwüste der Arava-Senke. Unsere Kollegen haben sich einige Farmen näher angeschaut und waren von den professionellen Strukturen vor Ort angetan.

Regen ist in diesem Land knapp und so haben die Menschen Wege gefunden mit so wenig Wasser wie möglich auszukommen. Eingesetzt werden oberirdische Rohrleitungen, aus denen minimale Wassermengen nur dort in den Boden gelangen wo es wirklich benötigt wird. Diese ökologisch sinnvolle Bewässerung wurde in den 60er Jahren in Israel perfektioniert und wird seitdem in der ganzen Welt genutzt.

Die Früchte wachsen in Gewächshäusern mit Folienabdeckung. Diese dient zum Schutz vor möglichem Regen und der dadurch erhöhten Krankheitsanfälligkeit bei zu viel Feuchtigkeit. Um den Großteil unerwünschter Insekten fernzuhalten, werden Netze über die Belüftungsfenster gespannt.

Eine der besuchten Farmen ist Torem Doron im trockenen Arava-Tal. Dort werden hauptsächlich Paprika und Tomaten angebaut. Der Betrieb hat sich der biologischen Landwirtschaft verpflichtet und daher erfolgt die Schädlingsbekämpfung selbstverständlich auf natürliche Weise. In diesem Fall: Raubwanzen gegen unerwünschte Fransenflügler. Diese kleinen Insekten sind fast weltweit verbreitet und ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen. Um deren Fressfeinde, den nützlichen Wanzen genügend Lebensraum zu bieten, wird in den Torem Doron-Gewächshäusern zusätzlich Basilikum angepflanzt. Dort ziehen sich die Wanzen bei Bedarf zurück.

Die Farm Shaul Harel-Abouhatzera Ram nutzt ebenfalls Insekten: Es sind Hummeln zur natürlichen Bestäubung. Gemeinhin eine bekannte Rolle der Bienen, doch im Gegensatz zu ihnen sind die dicht behaarten Hummeln anspruchsloser und auch dann noch aktiv, wenn es kühler wird.

Wichtige Schwerpunkte bei den Visiten waren Gespräche über Bewirtschaftungssysteme wie z.B. die Art der Düngung, die weitere Anbauplanung, etc. und natürlich die Einholung eines allgemeinen Überblicks der Farmen.

Seit 2006 arbeitet BioTropic mit AgroFresh zusammen. Das Land bietet ein vorteilhaftes Klima, welches den Anbau von gefragten Früchten auch dann erlaubt, während beispielsweise in Europa kalte Temperaturen vorherrschen. Israels Bio-Anbau hat in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs zu verzeichnen, wobei der heimische Markt nur langsam wächst. Der Großteil der ökologisch angebauten Produkte wird exportiert.

Text: Visnja Malesic
Bilder: BioTropic GmbH

Tags: Mangos, Mauro Finotti, Paprika, Tomaten, Israel, AgroFresh, Christian Simons, Gurken, Datteln

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