Damit der Boden fruchtbar bleibt – Kompostseminar

BioTropic besucht Workshop für Humusmanagement & aerobe gelenkte Kompostierung

Ein zugegebenermaßen sperriger Titel für ein ungemein interessantes Seminar, welches im März in Österreich auf dem Achleitner Biohof stattfand und von unseren BioTropic-Betriebsleitern und einigen Mitarbeitern besucht wurde. Unter Anleitung der Bodenexperten Angelika Lübke-Hildebrandt und Urs Hildebrandt des Beratungsunternehmens 'URS Landmanagement' erhielten wir Einsichten in die verborgene Welt des Erdbodens. Vor allem in das, was dazugegeben werden muss, damit der Boden nicht nur fruchtbar wird, sondern es auch dauerhaft bleibt.



In der heutigen Landwirtschaft wird der Ackerboden durch die steigende Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen stark beansprucht. Synthetischer Kompost, unbehandelte organische Abfälle wie Mist oder Gülle sowie billige Dünger unterstützen die Erde nicht, manches schadet sogar dem Boden und der Umwelt. Wird die Krume nicht schonend behandelt, droht der Verlust von Struktur, das Regenwasser versickert nicht, Nährstoffe werden ausgeschwemmt, die Erträge werden weniger. Kurzum: der Boden laugt aus. Die Erhaltung des Humus spielt für die Bodenfruchtbarkeit jedoch eine Schlüsselrolle. Humus ist abgestorbenes organisches Material in unterschiedlichen Phasen der Zersetzung. Mikroorganismen, Pilze und Kleinlebewesen wandeln das Material so um, dass die ursprünglichen Bestandteile wieder durch die Pflanzen aufgenommen werden können.

Um einen sauerstoffarmen (anaeroben), ausgelaugten Boden wieder zum Leben zu erwecken, braucht es nicht einmal viel Zeit, lernen wir während des Workshops. Benötigt wird allerdings ein qualitativer Kompost, der den Boden wieder dazu aktiviert Humus zu bilden. Mist, Stroh, Grün- und Küchenabfälle, Grünschnitt, Erde sind geeignete Materialien für einen guten aerob erzeugten Kompost. Geeignete Gründüngung mit stickstoffhaltigen Leguminosen, etc. und eine angepasste Fruchtfolge sind wichtige begleitende Maßnahmen. Das verlangt Know-how und ist arbeitsintensiv, eine tägliche Kontrolle ist unerlässlich. Der Aufwand belohnt mit einem lebendigen, fruchtbaren Boden, der zudem weniger anfällig für Erosion ist und besser mit Trockenperioden klarkommt.

Was macht eigentlich einen gesunden Boden aus? Er riecht nach frischem Humus und hat eine feuchte, krümelige Struktur. Die Erde ist sauerstoffhaltig und voller Mikroorganismen und Kleinlebewesen.

Unser Ziel ist die Weitergabe des erworbenen Wissens an unsere Obst- und Gemüse-Produzenten weltweit. Denn nur ein gesunder und nachhaltig bewirtschafteter Boden verspricht hohe Erträge und beste Produktqualitäten. Vor allem unsere Produzenten und Kleinbauern in Ländern wie der Dominikanischen Republik und der Elfenbeinküste können von diesen Erkenntnissen profitieren. Durch örtliche Klimaverhältnisse und dem Boden nicht angepasste Bewirtschaftung laugen die Böden oft schnell aus. Mit dem Verstehen von landwirtschaftlichen Zusammenhängen und individueller Düngung können sie günstig ihre Erträge steigern und gleichzeitig die Qualität ihres Bodens verbessern.

Und was ist das Fazit? "Humus ist kein Dünger, sondern Lebensspender".

Weiterführender Link:

URS Landmanagement

Tags: Seminar, Österreich

Drucken E-Mail

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.